Die BVG kann einkaufen gehen

Bernd Kammer freut sich auf neue U- und Straßenbahnen

  • Bernd Kammer
  • Lesedauer: 2 Min.

Sogar Opposition und Fahrgastverband haben kaum etwas zu mäkeln an dem neuen Finanzierungsmodell, mit dem die BVG fit gemacht werden soll für die Zukunft. Allenfalls dass es überfällig ist, kommt als kritischer Einwand.

Und das ist es in der Tat. Denn jahrelang wurde das Landesunternehmen auf Verschleiß gefahren und kaum in den Fahrzeugbestand investiert. Weil der überaltert ist, stehen zum Beispiel U-Bahnen länger in Werkstätten, Züge sind deshalb mit weniger Wagen unterwegs oder fallen ganz aus. Das Durschnittsalter der U-Bahnen liegt zwischen 27 und 29 Jahren, normalerweise werden sie mit 30 Jahren ausgemustert. In ihrer Not dachte die BVG sogar daran, schon als Museumsbahn eingesetzte Züge ausgerechnet auf ihrer modernsten, wenn auch kürzesten Linie, der U 55, fahren zu lassen.

Wenn der Senat auch nicht wesentlich mehr Geld locker macht für die BVG als bisher - das Bekenntnis zu seinem Unternehmen ist viel wert. Es erhält Planungssicherheit für die Jahre bis 2035. Bis die ersten neuen U- und Straßenbahnen rollen können, wird allerdings noch etwas Zeit vergehen. Die bereits bei der Straßenbahn eingesetzten modernen Flexity-Züge sollen vor allem die alten Tatras ersetzen, die bis 2017 ausgemustert werden. Da das Straßenbahnnetz erweitert werden soll, muss bald die nächste Tram-Generation entwickelt werden. Bei der U-Bahn gilt das vor allem für das Großprofilnetz. Für das Kleinprofil auf den Linien 1 bis 4 werden die ersten beiden Vorserienzüge getestet.

Die Berliner müssen sich allerdings auch darauf einstellen, verstärkt an den Kosten beteiligt zu werden. Mal für ein Jahr ausgesetzte Tariferhöhungen dürften der Vergangenheit angehören.

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