Internes für die NPD

Nazis bekamen Polizeibericht zugespielt

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 1 Min.

Offenbar haben Mitglieder der rechtsextreme NPD in Leipzig erneut interne Unterlagen der Polizei zugespielt bekommen. Der Vorfall war bekannt geworden, nachdem die Neonazis am Montag via Twitter ein Foto verbreiteten, auf dem ein interner Bericht einer Verkehrskontrolle vom selben Tag zu sehen ist. Wie die »Leipziger Volkszeitung« (LVZ) berichtet, habe die Polizei inzwischen die Echtheit des Dokumentes bestätigt.

Offenbar war es der NPD zwischenzeitlich zu heiß geworden, mit ihrem internen Polizeiwissen zu prahlen. Der betreffende Beitrag verschwand zunächst wieder von ihrem Twitter-Kanal, tauchte dann aber kurz darauf kurzzeitig auf dem Twitter-Kanal der rassistischen Legida wieder auf. Das Bündnis ergänzte den Beitrag zudem mit einem Foto, das Gegenstände zeigt, die von den Beamten bei der besagten Verkehrskontrolle sichergestellt wurden. Wie die LVZ berichtet, handelte es sich bei den kontrollierten Personen teilweise um mutmaßliche Linksautonome. In dem von der NPD zeitweise geleakten Dokument waren die Klarnamen der Pkw-Insassen zu lesen, was in den Händen der falschen Personen zu einer Gefahr für die Beteiligten werden könnte.

Aufgrund des Vorfalls leitete die Polizei ein Verfahren wegen Geheimnisverrats ein. Wer der Maulwurf ist, sei laut den Leipziger Beamten bisher völlig unklar, da innerhalb der Polizeidirektion jeder Zugriff auf die betreffenden Berichte habe.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal