Omari Kasoiani

  • jot
  • Lesedauer: 1 Min.

In Tiflis war er Schuhmacher, dann öffnete er ein kleines Ankauf-Verkauf-Geschäft in der Nähe von Moskau. Auch das brachte kaum etwas ein. Von Deutschland hörte er, da gebe es Arbeit für jeden. Als er sich als Asylbewerber meldete, gab er an, Iraker zu sein. »Nicht jeder, der lügt, um nach Deutschland zu kommen, denkt daran, etwas zu klauen oder etwas Schlechtes zu machen. Wenn ich erzählt hätte: Ich hatte in Georgien kein Leben, ich hatte Hunger - das hilft nichts. Man muss unbedingt politisch verfolgt sein, um anerkannt zu werden.« Beim Sprachtest fiel Omari Kasoiani als Iraker durch. Ihm wurde die Arbeitserlaubnis entzogen, und ihm drohte die Abschiebung. »Aber wo sollte ich hin? Nach Georgien? Meine Eltern leben dort nicht.« Er tauchte unter - und lebte in ständiger Angst. »Immer lügen, lügen, da kriegt man Angst, verraten zu werden. Man hat Angst, überhaupt rauszugehen.« Nach vier Jahren holte in die Polizei. jot

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