Streit um Ehrung

Andrzej Wajda

  • Lesedauer: 1 Min.

Andrzej Wajda ist der große alte Mann des polnischen Kinos. Die nordpolnische Hafenstadt Gdansk, in der er Filme wie »Der Mann aus Eisen« und »Walesa« drehte, will ihm nun die Ehrenbürgerschaft verleihen. Die Abstimmung im Stadtrat war am Donnerstag jedoch von Parteienstreit geprägt, berichtete der Rundfunksender Radio Gdansk. »Es ist höchste Zeit, ihm für sein Werk zu danken«, sagte der liberalkonservative Bürgermeister Pawel Adamowicz vor der Abstimmung. Danzig sei dem Oscar-Preisträger etwas schuldig. Die nationalkonservative Opposition hingegen blieb der Abstimmung aus Protest fern. Sie sah in der Ehrenbürgerwürde ein politisches Dankeschön für Wajdas Unterstützung für die Liberalkonservativen.

Wajda hatte bei der Präsidentenwahl im vergangenen Jahr den liberalkonservativen Bronislaw Komorowski unterstützt, der in einer Stichwahl dem derzeitigen Präsidenten Andrzej Duda unterlag. Auch nach dem Sieg der nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) bezog der Kino-Altmeister Stellung: Er unterstützte in Stellungnahmen und sozialen Medien die Protestbewegung, die in den vergangenen Wochen Zehntausende Menschen mobilisierte. dpa/nd

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.