EU-Parlament gibt grünes Licht für TiSA

Abgeordnete votieren für weitere Verhandlungen

  • Lesedauer: 1 Min.

Straßburg. Mit großer Mehrheit hat das EU-Parlament weiteren Verhandlungen zum Abkommen für den Handel mit Dienstleitungen (TiSA; Trade in Services Agreement) zugestimmt. 532 Abgeordneten unterstützten am Mittwoch in Straßburg einen Bericht der konservativen EU-Abgeordneten Viviane Reding (EVP), in dem die Verhandlungsvorgaben des Parlaments festgelegt wurden. 131 Abgeordnet stimmten mit Nein. Die Debatte über den Reding-Bericht hatte am Montag im fast leeren Plenarsaal stattgefunden.

Berichterstatterin Viviane Reding sprach im Anschluss von einem »klaren Signal« an die EU-Kommission, die »roten Linien« in den Verhandlungen nicht zu überschreiten, damit TiSA am Ende vom Parlament nicht abgelehnt werde. Demnach sollen der Öffentliche Dienst und die Kultur von der Liberalisierung ausgeschlossen werden und die Standards des europäischen Datenschutzes nicht gesenkt werden. Das Parlament sprach sich zudem dafür aus, dass über ein Regulierungsrecht Privatisierungen rückgängig gemacht werden können.

Zwar seien eine Reihe von Vorschlägen aufgenommen worden, so der Handelsexperte der Linksfraktion im EU-Parlament, Helmut Scholz, dennoch hätten »viele wichtige Forderungen von Kommunen, Gewerkschaften und Verbraucherschutzverbänden keinen Platz gefunden«. Ablehnt wurde etwa ein Antrag zur Verankerung sogenannter Positivlisten, nach denen nur die Dienstleistungen liberalisiert werden können, die im Vertragstext ausdrücklich benannt wurden. had

Kommentar Seite 4

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.