Gunnar Decker mit Mann-Preis ausgezeichnet
Der Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste geht in diesem Jahr an den Berliner Film- und Theaterkritiker und nd-Autor Gunnar Decker. Diese Wahl trafen die Juroren Friedrich Dieckmann, Sebastian Kleinschmidt und Adam Zagajewski, der Preisträger des letzten Jahres. Der mit 8000 Euro dotierte Preis für Essayistik wird am 20. Mai 2016 im Akademie-Gebäude am Pariser Platz verliehen.
Die Jury begründete ihre Wahl wie folgt: »Gunnar Decker führt eine literarische Doppelexistenz; auf der einen Seite spürt er mit Gründlichkeit und Verve den Problemen, Zuspitzungen, Antagonismen des Aktualen nach, besonders auf dem Feld des Theaters als Kunst - wie als Lebensform, die heute beide von innen und außen bedroht sind. Auf der andern Seite ergründet er das 20. Jahrhundert als Biograph signifikanter Autoren, von Hermann Hesse und Gottfried Benn, Georg Heym und Georg Trakl bis zu dem 1922 geborenen Franz Fühmann, der die Illusionen seiner Generation prononciert durchmessen hatte.« Vor allem an Vincent van Gogh habe Decker seine Fähigkeit, den exemplarischen künstlerischen Anspruch seiner Protagonisten zu der Krise der Zeit, der Gesellschaft in Beziehung zu setzen erprobt, meint die Jury. Biographik als Verstehenskunst - mit dieser Haltung nehme Decker eine herausgehobene Stellung in der biographischen Literatur der Gegenwart ein. nd
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