Diskriminierung am CERN

Nichtheterosexuelle Forscher*innen werden benachteiligt

  • Lesedauer: 2 Min.
Auch unter intelligenten Menschen finden sich Idioten, die andere Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminieren. So wie am CERN

Eine Studie der American Physical Society (APS) zeigt: Angehörige sexueller Minderheiten haben es auch in der Wissenschaft schwer. Untermauert wird die Untersuchung zudem von dem Bericht einer LGBT-Gruppe der Großforschungseinrichtung CERN in Genf, in der Schweiz.

Wie die Onlineplattform »Spektrum.de« unter Berufung auf andere Quellen berichtet, komme es am schweizer Teilchenbeschleuniger immer wieder zu Diskriminierungen der dortigen LGBT-Gruppe. Plakate und Veranstaltungshinweise würden beschmiert, abgerissen oder durch Beleidigung verunstaltet werden. Ein einem Fall habe jemand das Wort »Schwein!« in deutscher Sprache auf ein Plakat geschmiert. In einem anderen Fall wurde ein ausgedrucktes Bibelzitat, das die Todesstrafe für Homosexuelle fordert, über ein Plakat der Gruppe geklebt. Bislang hätte das CERN jedoch nur gegen eine Person wegen Vandalismus Disziplinarmaßnahmen ergriffen.

Eine Befragung durch die LGBT-Gruppe mit mehr als 300 Teilnehmern hatte ergeben, dass viele der Befragten bereits Belästigungen selbst erlebt oder Zeuge einer solchen wurden. Insbesondere Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizierten, das ihnen bei der Geburt zugeordnet wurde, würden Diskriminierung wahrnehmen, heißt es weiter.

Zudem kritisiert die LGBT-Gruppe, bislang noch nicht als offizieller Klub für Freizeit-, Sport- oder Kulturaktivitäten von der Leitung des Forschungsinstituts anerkannt worden zu sein. Von Seiten des CERN hieß es hingegen, Klubs seien allen Personen offen, um ein gemeinsames Interesse zu verfolgen. Die LGBT-Gruppe hingegen gelte als sogenanntes »informelles Netzwerk«, ähnlich wie Zusammenschlüsse von Menschen mit Behinderung oder bestimmter Nationalität. fbr

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