Weniger Schulden in Deutschland

Verpflichtungen sanken auf 2153 Milliarden Euro

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Frankfurt am Main. Die Schulden der öffentlichen Hand in Deutschland sind im vergangenen Jahr zurückgegangen. Sie sanken im Jahr 2015 um 24 Milliarden auf 2153 Milliarden Euro, wie die Deutsche Bundesbank am Donnerstag in Frankfurt am Main mitteilte. Damit verbesserte sich die Schuldenquote, also das Verhältnis der Schulden zum Bruttoinlandsprodukt. Sie sank den Berechnungen zufolge um 3,5 Prozentpunkte auf 71,2 Prozent. Die Bundesrepublik verfehlt damit weiterhin das im Maastricht-Vertrag genannte Ziel einer Schuldenquote von 60 Prozent, ist aber auf dem Weg der Besserung. 2010 hatte der Wert noch 81,0 Prozent betragen.

Stark rückgängig waren vor allem die auf noch 225 Milliarden Euro bezifferten Verpflichtungen aus den Bankenrettungen nach der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 und 2009. Die in der Krise eingerichteten »Bad Banks« konnten weitere Vermögensgegenstände verwerten und Schulden abbauen, so die Bundesbank. Rettungsmaßnahmen für angeschlagene Eurostaaten stehen noch mit 88 Milliarden Euro in den Büchern.

Der Auswertung zufolge wiesen Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherungen im vergangenen Jahr einheitlich Überschüsse aus. Das Geld wurde aber überwiegend nicht zum Schuldenabbau genutzt, sondern floss in das Finanzvermögen der öffentlichen Hand. Einzig der Bund baute signifikant Schulden ab, während Gemeinden und Sozialversicherungen stagnierten und die Länder sogar zusätzliche Schulden machten. dpa/nd

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