Rechte Hooligans marschieren in Magdeburg

Drohungen gegen Medienvertreter / Hunderte protestieren gegen Rechtsradikale - »Nationalismus ist keine Alternative« / Weitere Demonstration gegen Rechts für den Abend geplant

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. In Magdeburg protestieren am Samstag Hunderte Menschen gegen einen Aufmarsch von rechten Hooligans und Neonazis. Unter dem Motto »Nationalismus ist keine Alternative« gingen bereits am Mittag rund laut Polizei rund 250 Menschen auf die Straße. Unter dem Motto »Ravende Europäer gegen Nationalismus und Intoleranz« (Regina) liefen sie zu lauten Musik-Bässen und mit »Refugees Welcome«-Rufen durch die Innenstadt. Am Abend ist noch eine Demonstration gegen Rechts geplant. Beim Bündnis »Block MD« hieß es zuvor, »lasst uns ein starkes Zeichen gegen den Rechtsruck setzen. Lasst uns deutlich machen, dass Nationalismus, Sozialchauvinismus und Rassismus keine Alternativen sind.« Das Magdeburger Bündnis gegen Rechts hatte zudem zur Teilnahme an stündlich stattfindenden Friedensgebeten im Dom aufgerufen.

Zu dem Aufmarsch der rechtsextremen Vereinigung »Gemeinsam Stark Deutschland« kamen nach neuesten Informationen der Polizei etwa 580 Rechtsradikale zusammen – mit schwenkenden Deutschland-Fahnen und »Widerstand«-Rufen. Sie liefen am Nachmittag unter dem Motto »Gegen linke Gewalt und Asylmissbrauch« durch Magdeburg, die Organisatoren stammen aus dem Umfeld der rechten Gruppierung »Hooligans gegen Salafisten«. Die Rechtsradikalen starteten ihren Marsch unter anderem mit Drohungen gegen die Medien - sie skandierten »Lügenpresse auf die Fresse« und »Wir kriegen euch alle«. Bei Veranstaltungen der Gruppe war es in der Vergangenheit in anderen Städten wiederholt zu Krawallen und Straßenschlachten gekommen, etwa im Herbst 2014 in Köln. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit rund 1.000 Einsatzkräften vor Ort. nd/Agenturen

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal