Özdemir will Spitzenkandidat der Grünen werden
Realos streben Wahlkampf-Duo der Partei an - was macht der linke Flügel?
Berlin. Der Vorsitzende der Grünen Cem Özdemir will sich um die Spitzenkandidatur seiner Partei für den Bundestagswahlkampf 2017 bewerben. Dies kündigte der Politiker des Realoflügels gegenüber der ARD an: »Die Umstände müssen passen. Die Themen müssen passen. In der Familie muss es passen. Das tut es jetzt«, sagte er. 2012 hatte der Parteichef dem langjährigen Frontmann der Grünen Jürgen Trittin die Spitzenkandidatur überlassen. Jetzt muss sich der 1965 geborene Politiker mit Fraktionschef Anton Hofreiter und den Vizeministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Robert Habeck, messen - beide wollen auch die Grünen in den Wahlkampf führen. »Wir haben uns darauf verständigt, dass wir in der Sache und nicht gegeneinander als Personen streiten. Dazu besteht auch gar kein Anlass, weil wir uns alle drei kennen und schätzen«, so Özdemir.
Die Frage wird sein: Können die Grünen mit zwei Realos in den Wahlkampf ziehen. Denn dass die Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt als Spitzenkandidatin in einer Doppelspitze ins Rennen gehen soll, gilt als ausgemacht. Özdemir sagte dazu der ARD: »Auf Grünen-Parteitagen, habe ich das Gefühl, dass schon seit Jahren nicht mehr danach applaudiert wird, wer von welchem Flügel ist, sondern danach, wer etwas Gutes, etwas Überzeugendes gesagt hat.« nd/Agenturen
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