Alle zusammen gegen Rechts
Martin Kröger über die neuen Bündnisse gegen die Populisten
Immer mehr Gruppen, Parteien und Gewerkschaften schließen sich zu Bündnissen gegen die »Alternative für Deutschland« (AfD) in Berlin zusammen. Das ist richtig und wichtig. Noch besser wäre es, wenn es nicht verschiedene Bündnisse geben würde, sondern ein gemeinsames. In diesem sollten Migrantenorganisationen, Flüchtlingsgruppen, Homosexuellenverbände, linke Parteien, Gewerkschaften und Initiativen vertreten sein. Das einigende Ziel: Den Einfluss der Rechten in der Hauptstadt zurückzudrängen. Im anstehenden Wahlkampf gibt es genug zu tun, denn die glückliche Zeit, dass die AfD in Berlin weniger eine Rolle spielte als anderswo, ist leider vorbei.
Bei 13 Prozent wurde die extrem rechte Partei zuletzt gemessen. Nicht auszuschließen, dass die Rechten damit ihren Zenit in den Umfragen erreicht haben. Anzeichen dafür könnte derselben Umfrage zufolge die wieder wachsende Zustimmung zur Aufnahme von geflüchteten Menschen sein – und auch der Rückgang der rechten Gewalt ist endlich mal ein positives Zeichen.
Doch da droht am Horizont bereits die nächste Welle, auf der die AfD auch in Berlin reiten will: So will die Partei an den antimuslimischen Rassismus anknüpfen, der seit einigen Jahren den Kitt für die extreme Rechte darstellt. Für Berlin bedeutet das konkret die Ausgrenzung von hunderttausenden Menschen, die zum Großteil seit Jahrzehnten zur Stadt gehören. Gegen die pauschale Islamfeindlichkeit gibt es nur ein probates Mittel: den Zusammenhalt der Stadtgesellschaft gegen das Schüren irrationaler Ängste durch die Rechten organisieren.
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