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Osten hinkt bei Löhnen noch Jahrzehnte hinterher

Ifo-Instituts Dresden: Angleichung der Gehälter geht nur schleppend voran

  • Lesedauer: 1 Min.

Dresden. Die ostdeutschen Löhne hinken nach Einschätzung des Ifo-Instituts in Dresden noch jahrzehntelang dem Durchschnittsniveau im Westen hinterher. Zu diesem Ergebnis hätten neue Forschungen geführt, teilte die Niederlassung am Donnerstag mit. Seit der Jahrtausendwende beträgt demnach der Abstand bei den Bruttolöhnen und Gehältern durchschnittlich 5,30 Euro pro Stunde. Pro Jahr verringert sich der Abstand den Berechnungen zufolge nur um 1,7 Prozent. »Bei diesem Tempo würde es noch fast bis zum Jahr 2070 dauern, ehe der Lohnabstand auf unter zehn Prozent sinkt«, erklärten Jan Kluge und Michael Weber vom Ifo-Institut.

Das Lohngefälle sei vor allem auf die kleineren Betriebsgrößen im Osten zurückzuführen. Aber auch ein generell niedrigeres Preisniveau in der Region, geringere Produktivität in den Betrieben sowie eine geringere Tarifbindung spielten laut Ifo-Institut eine Rolle. Auch die höhere Frauen-Erwerbsquote im Osten drückt laut Ifo-Institut das Lohnniveau: Sie verdienen weniger, arbeiten häufiger in Teilzeit.

Für ihre Forschung haben die Wissenschaftler der Dresdner Niederlassung des Ifo-Instituts die Daten von etwa 500.000 Vollzeitbeschäftigten und etwa 5500 Betrieben in Deutschland im Jahr 2010 berücksichtigt. Aktuellere Daten aus der Verknüpfung von Beschäftigten und Unternehmdatendaten liegen noch nicht vor. dpa/nd

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