Chinesische Anwältin unter Hausarrest

Diplomatischer Zwischenfall nach US-Auszeichnung

  • Lesedauer: 1 Min.

Peking. Nach der Auszeichnung durch die US-Regierung für ihren Einsatz für Bürgerrechte sind die Repressalien gegen die gelähmte chinesische Anwältin Ni Yulan verschärft worden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bekam die 56-Jährige nachts Besuch von Schlägern, verlor ihre Wohnung in Peking und steht seit Mitte April unter Hausarrest. Dort kam es am Samstag zu einem diplomatischen Zwischenfall.

Sicherheitskräfte in Uniform und Zivil hinderten eine Gruppe von Diplomaten aus Deutschland, Frankreich, Kanada, der Schweiz und einen EU-Vertreter daran, die Juristin und ihren Mann Dong Jiqin in ihrer Übergangswohnung zu besuchen. »Die Botschaft unseres Besuchs ist klar: Lasst die Frau in Ruhe«, sagte ein beteiligter westlicher Diplomat, der nicht genannt werden sollte.

Die deutsche Botschaft bestätigte nur, dass es den Versuch einer Kontaktaufnahme gegeben habe, wollte aber keine Details nennen. Chinas Behörden hatten Ni Yulan schon daran gehindert, nach Washington zu reisen, um am 29. März den »Preis für mutige Frauen« von US-Außenminister John Kerry in Empfang zu nehmen.

Ni Yulan setzt sich seit 2002 für Opfer von Zwangsräumungen ein. Seither wird sie verfolgt. Durch Misshandlungen in Haft ist Ni Yulan querschnittsgelähmt. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal