Freiburg will den Titel

Neue Herausforderungen nach dem Erstligaaufstieg

  • Florian Krebl, Paderborn
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Vater des Erfolges erhielt erst einmal eine kräftige Bierdusche. Unter ohrenbetäubendem Jubel stürmten die Spieler des SC Freiburg die Pressekonferenz und übergossen ihren Trainer Christian Streich mit einem ordentlichen Schwung Gerstensaft. »Ich kann nicht alles steuern«, sagte Streich und schickte die Jubler raus.

Um 20.23 Uhr am Freitagabend standen der 2:1-Sieg des SC in Paderborn und damit auch der Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga fest. Streich: »Ich bin ziemlich ruhig. Es war ja über das Jahr viel hoch und runter. Ich bin einfach froh, dass wir es geschafft haben - mehr nicht.« Die Fans sahen das anders. Kurz nach Mitternacht als der Teambus am Schwarzwald-Stadion eintraf, warteten rund 2000 euphorische Fans dort. »Alles andere als eine schlaflose Nacht wäre enttäuschend gewesen«, meinte Keeper Alexander Scholow nach dem Partymarathon.

Streich indes blieb auf dem Boden, weil der 50-Jährige um die Vergangenheit seiner Mannschaft weiß. »Wir haben jetzt Auswärtsspiele gewonnen, die wir letztes Jahr alle verloren hätten«, bilanzierte Streich. Beispielhaft dafür steht der Sieg in Paderborn. Lange fehlten den Freiburgern die Mittel, das Bollwerk der Ostwestfalen einzureißen. Nur für einen kurzen Moment nach Wiederanpfiff spielte der SCF wie die Mannschaft, die sich mit dem besten Angriff der Liga den fünften Aufstieg verdiente, und kam durch Mike Frantz (46.) und Nils Petersen (48.) zu den entscheidenden Treffern.

Ansonsten bestimmte Paderborn die Partie. Dreimal endeten die Hoffnungen des SCP am Aluminium, es reichte nur noch zum Anschlusstreffer von Moritz Stoppelkamp (58.). Streich imponierten diese Paderborner: »Es tut mir leid, dass nicht zwei gewinnen durften.« Tatsächlich stehen die Ostwestfalen nach dem zehnten Heimspiel ohne Sieg vor dem Absturz in die Drittklassigkeit. Noch vor einem Jahr war das Team mit Freiburg aus der Bundesliga abgestiegen. Jetzt ist man Tabellenletzter in Liga zwei.

Freiburg will noch die Zweitligameisterschaft sichern, schaut aber auch schon voraus. Torjäger Nils Petersen oder Vincenzo Grifo sind mit Verträgen bis 2019 bzw. 2018 an den Verein gebunden, wecken aber auch Begehrlichkeiten bei anderen Vereine. Im Falle möglicher Abgänge wird Christian Streich gefordert sein, die hervorragende Chemie in der Mannschaft zu erhalten. Eine nächste Herausforderung, der sich der Trainer stellen muss. SID/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal