Mehr Sanktionen für Hartz-IV-Betroffene
Halle. Die Jobcenter in Sachsen-Anhalt haben im Jahr 2015 mehr Sanktionen gegen Hartz-IV-Betroffene verhängt. Leistungen wurden wegen Verfehlungen in 44 861 Fällen gekürzt, das waren 524 mehr als 2014, berichtet die »Mitteldeutsche Zeitung«. Bei vielen Langzeitarbeitslosen seien Sanktionen gleich mehrfach verhängt worden. In dem Zeitraum sei zudem die Anzahl der Betroffenen insgesamt von 206 707 auf 194 424 zurückgegangen, hieß es unter Berufung auf Angaben der Arbeitsagentur in Halle weiter. Gekürzt wurden 2015 Leistungen in Höhe von insgesamt 7,68 Millionen Euro, etwa 100 000 Euro weniger als im Jahr davor. Das Geld sei von den Jobcentern wegen Versäumnissen der Arbeitslosen einbehalten worden. Der Sozialjurist Olaf Hartung sieht viele der Bestrafungen als ungerechtfertigt an. »Bei manchen Sanktionen liegt die Chance, erfolgreich dagegen vorzugehen, bei weit über 50 Prozent«, sagte er. epd/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.