Bedenkliche Nähe zu Monsanto

Grüne und LINKE kritisieren Bauernverbandschef

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die bayerische Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger (Grüne) sowie der Kreisverband Passau Land der Grünen haben den Präsidenten des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied, zum Rücktritt aufgefordert. In einem Schreiben, das auch an diverse Abgeordnete des Bundestags gegangen ist, wird Rukwied vorgeworfen, für den Saatgutriesen Monsanto zu arbeiten. Der 54-Jährige ist nämlich Präsident des »Forum moderne Landwirtschaft«. Mitglieder sind neben Monsanto unter anderem BASF, Bayer, Dow, Du Pont und Syngenta. Sie stellen allesamt das wahrscheinlich gesundheitsschädigende Pestizid Glyphosat her.

Die Grünen-Politiker vermuten, dass der Bauernverbandspräsident mit seinem Einsatz für die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat nicht die Interessen von 300 000 Landwirten verfolgt hat, sondern hauptsächlich die Absichten der Glyphosathersteller. Einige Studienergebnisse legen nahe, dass das Unkrautbekämpfungsmittel krebserregend ist.

Harald Ebner, in der Grünen-Bundestagsfraktion Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik, sagte dem »nd«, die Verbindungen zwischen der Führungsriege des Bauernverbandes und der Agrarindustrie seien seit Jahren bekannt. »Joachim Rukwied sollte sich fragen, wessen Interessen er vertritt - und die Mitglieder im Bauernverband hätten jedes Recht dazu, ihn das zu fragen«, erklärte Ebner.

Ähnlich äußerte sich die LINKE-Abgeordnete Kirsten Tackmann. »Wenn es stimmt, dass Herr Rukwied persönlich mit der Chemieindustrie verbandelt ist, muss es im Deutschen Bauernverband endlich eine kritische Debatte geben«, forderte sie gegenüber »nd«. Eine solche Politik ginge auf Kosten vieler landwirtschaftlicher Betriebe, die die Zeche zum Wohl der großen Agrochemie-, Handels- und Verarbeitungskonzerne zahlen müssten. avr

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