Keine Entscheidung zu Glyphosat
Einsatz von Unkrautvernichter in Europa weiter ungewiss
Brüssel. Die EU vertagt die Entscheidung über den künftigen Einsatz des Unkrautvernichters Glyphosat: Bei Vertretern der EU-Mitglieder kam am Donnerstag nicht die nötige Mehrheit für oder gegen die Neuzulassung des Mittels zustande. Die Zulassung gilt nur noch bis zum 30. Juni. Damit wäre nun die EU-Kommission am Zug. Tut sie nichts, läuft die geltende Zulassung aus.
Glyphosat wird rund um die Welt eingesetzt - vor allem in der konventionellen Landwirtschaft. Das Herbizid steht jedoch in dem Verdacht, krebserregend zu sein. Wissenschaftliche Untersuchungen kommen in diesem Punkt zu teils widersprüchlichen Ergebnissen. Auch die Große Koalition in Deutschland ist sich uneins. Während sich die SPD-Minister gegen die erneute Genehmigung von Glyphosat aussprechen, sind die Unionsminister dafür.
EU-Diplomaten berichteten, insgesamt seien 19 Vertreter für die Neuzulassung gewesen. Frankreich und Italien sprachen sich demnach dagegen aus. Sieben Staaten, darunter Deutschland, hätten sich in einer formellen Abstimmung enthalten. Eine einfache Mehrheit wäre damit zwar möglich gewesen, allerdings müsste in diesem Fall eine qualifizierte Mehrheit erreicht werden. Dabei kommt es unter anderem auf die Bevölkerungsgröße an - die deutsche Stimme hätte damit großes Gewicht gehabt. Agenturen/nd
Wir sind käuflich.
Aber nur für unsere Leser*innen. Damit nd.bleibt.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Werden Sie Teil unserer solidarischen Finanzierung und helfen Sie mit, unabhängigen Journalismus möglich zu machen.