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Neustadt wehrte sich gegen Pegida

Rechte Hooligans riefen im Vorfeld zu Gewalt auf

  • Lesedauer: 2 Min.

Allein die Drohungen reichten, um Dresden am Montag in Angst und Schrecken zu versetzen. Vor der Pegida-Demonstration, die erstmals in der Dresdner Neustadt stattfand, kündigten verschiedene Hooligan-Gruppierungen an, die »Patriotischen Europäer« zu unterstützen - und illustrierten ihre Bereitschaft zur »Verteidigung des Abendlandes« mit Bildern brennender Häuser und Straßenzüge. »Gemeinsam mit Pegida holen wir uns die Neustadt und machen sie wieder sicher vor Gewalttaten von Linksextremisten«, twittern etwa die »Freien Aktivisten Dresden« - ein mehr als indirekter Aufruf zu Gewalttaten, den auch die »Hooligans & Ultras Deutschland« unterstützten.

Nur: Die Voraussetzungen schienen schlecht, die alternative Hochburg der sächsischen Landeshauptstadt ernsthaft in Gefahr zu bringen. Nur etwa 80 schwarz gekleidete Hooligans versammelten sich in einer Sportbar in der Altstadt, um wenig später mit der Straßenbahn gen Neustadt zu fahren. Mehr als 15 Mal so viele Menschen fanden sich dagegen - trotz Gewitter - am Albertplatz ein, um den Zugang zur Neustädter Kneipenmeile zu versperren. Sie trugen Banner mit Aufschriften wie: »Wir reißen eure Mauern ein, Stein für Stein.« Insgesamt vier Demonstrationen waren gegen Pegida und die Hooligans angemeldet, laut »Durchgezählt« mit bis zu 2200 Teilnehmern. An der Pegida-Demonstration nahmen laut der Initiative »Durchgezählt« 2000 bis 2500 Personen teil. Pegida-Chef Lutz Bachmann war nicht dabei, als Redner traten sein Stellvertreter Siegfried Däbritz vom Pegida-Orgateam und Martin Sellner von der rechten Identitären Bewegung Österreichs auf. Max Zeising

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