Wegen Zika: Experten fordern Verschiebung von Olympia

Ärzte und Wissenschaftler aus zahlreichen Ländern sehen Gefahr der weltweiten Ausbreitung des Virus

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. 150 internationale Experten haben eine Verschiebung oder Verlegung der Olympischen Spiele wegen des Zika-Virus gefordert. Die Spiele wie geplant ab Anfang August in Rio de Janeiro abzuhalten, wäre »unverantwortlich«, heißt es einem offenen Brief vom Freitag, den Ärzte und Wissenschaftler aus zahlreichen Ländern unterschrieben haben. Es bestehe die große Gefahr, dass sich die in Brasilien grassierende gefährliche Variante des Virus weltweit verbreite.

Das Virus kann bei Babys Mikrozephalie - einen abnormal kleinen Kopf und damit einhergehende schwere Hirnschäden - auslösen und wird bei Erwachsenen unter anderem mit der seltenen Nervenkrankheit Guillain-Barré-Syndrom in Verbindung gebracht. Seit dem vergangenen Jahr wurden in Brasilien fast 1300 Babies mit Mikrozephalie geboren.

Bereits im Februar hatte Brasilien Schwangeren wegen der Gefahr einer Ansteckung mit dem Zika-Virus von dem Besuch der Olympischen Spiele abgeraten. Für alle anderen Gäste bestehe aber keine Gefahr, hieß es damals. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte wegen der rasanten Ausbreitung des Zika-Virus einen »weltweiten Gesundheitsnotstand« ausgerufen.

Derzeit grassiert das von Stechmücken übertragene Virus vor allem in Süd- und Mittelamerika. Durch die schätzungsweise 500.000 Besucher der Olympischen Spiele könne sich das Virus auch in Asien und Afrika ausbreiten, warnten die Wissenschaftler in ihrem offenen Brief. Agenturen/nd

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