KZ-Überlebender Scheipers gestorben

  • Lesedauer: 1 Min.

Dresden. Der KZ-Überlebende und langjährige sächsische Priester Hermann Scheipers ist tot. Wie das Bistum Dresden-Meißen am Freitag in Dresden mitteilte, sei er am Donnerstag im Alter von 102 Jahren in seiner Heimatstadt Ochtrup (Nordrhein-Westfalen) gestorben. Er war den Angaben zufolge der letzte noch lebende Priester, der im nationalsozialistischen Konzentrationslager Dachau war. Scheipers sei »ein vernehmbarer charismatischer Streiter für Gottes- und Nächstenliebe« gewesen, »der voller Hingabe, in beharrlicher Haltung und feinem Humor seine Berufung als katholischer Priester lebte«, hieß es in einer Würdigung des Bistums. Der katholische Geistliche wurde am 24. Juli 1913 in Ochtrup geboren und empfing 1937 die Priesterweihe im Bautzner Dom. Während der NS-Zeit wurde er 1940 verhaftet, weil er sich als Seelsorger offen für polnische Zwangsarbeiter einsetzte. Vom Polizeigefängnis Leipzig aus kam er im März 1941 ins KZ Dachau und wurde dort als »Staatsfeind« eingestuft. Ende April 1945 gelang ihm die Flucht in die Freiheit auf einem der letzten Todesmärsche. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er seinen Dienst erneut im Bistum Dresden-Meißen an. epd/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal