Hungerlohn für Geflüchtete
Ministerin Nahles will Asylbewerbern 80 Cent »Entschädigung« zahlen
Berlin. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) will mit dem Integrationsgesetz 100 000 neue Arbeitsgelegenheiten für Asylbewerber schaffen - aber ihnen nur 80 Cent pro Stunde als »Mehraufwandsentschädigung« zahlen. Das berichtet die »Süddeutsche Zeitung«. Bisher erhielten Schutzsuchende mit einer auf maximal sechs Monate befristeten Arbeitsgelegenheit etwas über einen Euro Gehalt. Gerechtfertigt wird der Hungerlohn damit, dass die meisten Flüchtlinge bei diesen Jobs in ihren Gemeinschaftsunterkünften eingesetzt würden - etwa bei der Essenausgabe. Dabei entstünden ihnen nur geringe Mehrausgaben. Arbeitet ein Asylbewerber jedoch außerhalb einer solchen Einrichtung und habe höhere Aufwendungen, könnte er sich einen höheren Betrag auf Antrag auszahlen lassen.
»Asylbewerber sollen zukünftig den ganz billigen Jakob bei den Arbeitsgelegenheiten geben«, kritisierten die Grünen. Auch die Wohlfahrtsverbände wiesen das Vorhaben von Nahles zurück. AFP/nd
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.