Der Rosselini von Teheran

Abbas Kiarostami ist tot

  • Lesedauer: 1 Min.

Einer der bedeutendsten Filmemacher Irans ist tot: Der Regisseur Abbas Kiarostami starb im Alter von 76 Jahren in einer Pariser Klinik, wie ein iranischer Diplomat in der französischen Hauptstadt am Dienstag sagte. Laut einem Bericht der iranischen Nachrichtenagentur Isna war Kiarostami in der vergangenen Woche von Teheran nach Frankreich gereist, um sich wegen einer Krebserkrankung behandeln zu lassen.

Der in Iran und im Ausland geschätzte Filmemacher wurde 1940 in Teheran geboren. Er zählte in den 1960er Jahren zur Neuen Welle im iranischen Kino und gewann zahlreiche internationale Filmpreise. Nach der Islamischen Revolution 1979 blieb er im Land, er arbeitete später aber immer wieder auch im Ausland. Als einer seiner größten Erfolge gilt »Der Geschmack der Kirsche«, der 1997 beim Filmfestival in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde. Darin geht es um einen Mann, der durch die Vororte Teherans fährt - auf der Suche nach einem Helfer, der ihn begräbt, wenn er sich selbst das Leben genommen hat. Für »Der Wind wird uns tragen« erhielt er 1999 den Spezialpreis der Jury beim Festival in Venedig. Der frühere Präsident des Festivals von Cannes, Gilles Jacob, sagte: »Abbas war der größte Cineast Irans und der Rossellini von Teheran.« AFP/nd

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