Syrien: Assad bombardiert Kurdengebiete

Luftwaffe greift mindestens sechs Stellungen an

  • Lesedauer: 1 Min.

Damaskus. Die syrische Luftwaffe hat erstmals Stellungen in kurdischen Autonomiegebieten im Nordosten des Bürgerkriegslandes bombardiert. Bei Luftangriffen und Kämpfen zwischen kurdischen Einheiten und regimetreuen Milizen in der Stadt Hasaka sei eine unbekannte Zahl von Zivilisten verletzt worden, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Zahlreiche Bewohner seien vor der Gewalt geflohen.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte es in der Region heftige Gefechte zwischen syrischen Kurden und Regimeanhängern gegeben. Dabei geht es um die Kontrolle über die Stadt Hasaka. Beide Seiten sind im Bürgerkrieg keine direkten Verbündeten, vermeiden aber normalerweise Zusammenstöße. Die Provinz Hasaka an der Grenze zur Türkei und zu Irak wird fast vollständig von Kurden kontrolliert, aber auch das Regime beherrscht einige Gebiete.

Die Regimeanhänger hätten unter anderen die Demokratischen Kräfte Syriens angegriffen, sagte Talal Silo, ein kurdischer Sprecher. Dabei handelt es sich um eine von Kurden geführte Allianz, die die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekämpft. Sie wird von der internationalen Koalition unter US-Führung unterstützt. Die Kurden kontrollieren im Norden Syriens mittlerweile große Gebiete und haben dort eine Selbstverwaltung ausgerufen.

Die Kurden sind die größte ethnische Minderheit in Syrien. Ihr genauer Anteil an der Bevölkerung wird zwischen 8 und 15 Prozent angegeben. nd/dpa

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal