Ökonomen: Rechtsruck wird mit »hohem Preis« bezahlt
Fratzscher: Investitionen von Unternehmen könnten ausbleiben / Horn: AfD-Erfolge wird »wirtschaftlich mit Sicherheit schaden«
Berlin. Weitere Wahlerfolge der Rechtsaußen-Partei AfD könnten nach Einschätzung führender Ökonomen wirtschaftliche Folgen haben. »Vor allem die wirtschaftlich schwächeren ostdeutschen Regionen werden einen hohen Preis für einen Rechtsruck und eine Zunahme des fremdenfeindlichen Populismus zahlen«, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, am Samstag dem »Handelsblatt«. Sie seien von Investitionen von Unternehmen abhängig, bei denen zunehmend auch ausländische Arbeitskräfte beschäftigt sind.
Auch der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, erwartet, dass ein »Rechtsruck« bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am Sonntag dem Land »wirtschaftlich mit Sicherheit schaden« werde. Im Wahlergebnis werde sich »die Abkehr breiter Bevölkerungsschichten von den bisherigen Deutungen einer globalen Ökonomie« widerspiegeln. »Deren Vorteile werden nicht mehr erkannt, sondern sie wird als Bedrohung gesehen, die Abschottung verlangt«, sagte Horn dem »Handelsblatt«.
Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern könnte die AfD hinter der SPD zweitstärkste Kraft werden. Sie schafft laut Umfragen mit einem zweistelligen Ergebnis den Sprung in den Schweriner Landtag. Dort ist seit zehn Jahren die NPD vertreten. Ob sie den Wiedereinzug schafft, ist unklar. AFP/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.