Ökonomen: Rechtsruck wird mit »hohem Preis« bezahlt

Fratzscher: Investitionen von Unternehmen könnten ausbleiben / Horn: AfD-Erfolge wird »wirtschaftlich mit Sicherheit schaden«

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Weitere Wahlerfolge der Rechtsaußen-Partei AfD könnten nach Einschätzung führender Ökonomen wirtschaftliche Folgen haben. »Vor allem die wirtschaftlich schwächeren ostdeutschen Regionen werden einen hohen Preis für einen Rechtsruck und eine Zunahme des fremdenfeindlichen Populismus zahlen«, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, am Samstag dem »Handelsblatt«. Sie seien von Investitionen von Unternehmen abhängig, bei denen zunehmend auch ausländische Arbeitskräfte beschäftigt sind.

Auch der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, erwartet, dass ein »Rechtsruck« bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am Sonntag dem Land »wirtschaftlich mit Sicherheit schaden« werde. Im Wahlergebnis werde sich »die Abkehr breiter Bevölkerungsschichten von den bisherigen Deutungen einer globalen Ökonomie« widerspiegeln. »Deren Vorteile werden nicht mehr erkannt, sondern sie wird als Bedrohung gesehen, die Abschottung verlangt«, sagte Horn dem »Handelsblatt«.

Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern könnte die AfD hinter der SPD zweitstärkste Kraft werden. Sie schafft laut Umfragen mit einem zweistelligen Ergebnis den Sprung in den Schweriner Landtag. Dort ist seit zehn Jahren die NPD vertreten. Ob sie den Wiedereinzug schafft, ist unklar. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal