Naunhof in Sachsen: Eine ganze Stadt im Streik

Öffentlicher Dienst für drei Tage lahmgelegt / Gewerkschaft: Haben das Leben stillstehen lassen - breite Unterstützung aus der Bevölkerung

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. In sächsischen Naunhof geht am Freitag der dreitägige Streik der Beschäftigten der Stadt zu Ende. Zum Abschluss sind sie um 10 Uhr zu einer Protestkundgebung auf dem Marktplatz aufgerufen. Die Gewerkschaft dbb Beamtenbund und Tarifunion hat sich zufrieden mit dem bisherigen Streikverlauf in Naunhof gezeigt. »Die überwältigende Beteiligung am Arbeitskampf hat das öffentliche Leben stillstehen lassen«, sagte der zweite dbb-Vorsitzende Willi Russ. Dabei falle es den Streikenden keineswegs leicht, da sie mit dem Streik auch ihre Mitbürger, ihre Nachbarn und Freunde träfen. »Umso dankbarer sind wir, dass wir mehrheitlich Unterstützung aus der Bevölkerung erfahren.«

In einer Urabstimmung hatten sich 95,7 Prozent der rund 170 städtischen Mitarbeiter für die Arbeitsniederlegung ausgesprochen. Der Stadtrat verweigert Bürgermeister Volker Zschocher (parteilos) die Zustimmung zur Aufnahme von Gesprächen mit der Gewerkschaft. Naunhof war 1994 aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten. Seither wird die Bezahlung der Beschäftigten über Einzelverträge geregelt. Sie liegt nach Gewerkschaftsangaben häufig unter dem Niveau der regulären Einkommen im öffentlichen Dienst. Vor der Kundgebung am Freitag sagte Russ: »Damit wird erneut eine deutlich sichtbare Botschaft an die Arbeitgeber gesendet: Führen Sie endlich Tarifverhandlungen.« Agenturen/nd

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