Endspurt im Berliner Wahlkampf
Am Sonntag wählt die Hauptstadt - Rot-Grün-Rot scheint möglich
Berlin. Fast 2,5 Millionen Berliner sind am Sonntag zur Wahl eines neuen Abgeordnetenhauses aufgerufen. Laut jüngster Umfragen kann der rot-schwarze Senat wahrscheinlich nicht weiterregieren. Dafür deutet alles auf ein rot-grün-rotes Bündnis hin. Senatschef Michael Müller (SPD) könnte trotz größerer Verluste der SPD Regierender Bürgermeister bleiben.
In den Umfragen lagen die vier größten Parteien - SPD, CDU, Grüne und LINKE - enger beieinander als noch 2011. Die SPD, die in den vergangenen Jahren einen komfortablen Vorsprung hatte, rutschte auf 21 bis 24 Prozent ab. CDU (17 bis 19 Prozent) und Grüne (15 bis 19 Prozent) konkurrieren um den zweiten Platz. Zuletzt gaben 41 Prozent der Befragten an, unentschieden zu sein.
Der Wahlkampf biegt auf die Zielgerade ein - mit Unterstützung der Bundespolitik. Bei der Abschlusskundgebung der LINKEN trat am Freitag die Bundesvorsitzende Katja Kipping auf. Vor rund 300 Anhängern sagte sie auf dem Alexanderplatz: »Von der Wahl kann ein Signal für Solidarität ausgehen.« Kanzlerin Angela Merkel könne von links herausgefordert werden. Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Linksfraktion, betonte die Bedeutung für die Bundespolitik: »Wir brauchen aus der Hauptstadt das Signal, dass die LINKE zulegen kann.« Die Hoffnung sei, durch ein gutes Ergebnis die SPD zur Kurskorrektur zu bewegen. »Wir werden als LINKE nicht zulassen, dass die Gesellschaft gespalten wird.« ewe Seite 13
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.