Streit um Aussage des CSU-Generals über Asylbewerber

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München. Nach der umstrittenen Äußerung von CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer über abgelehnte Asylbewerber fordern SPD und Grüne dessen Rücktritt. »Diese rassistische Bemerkung ist einer demokratischen Partei, die noch dazu der Bundesregierung angehört, nicht würdig«, sagte SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher am Dienstag. Grünen-Landtagsfraktionschefin Margarete Bause bezeichnete Scheuers Aussage als »Gift für das gesellschaftliche Klima«. Scheuer wies am Dienstag jede Kritik zurück, die Debatte sei überzogen und fehlinterpretiert. »Diese Überspitzung war klar und deutlich angezeigt durch meine Einleitung ›Entschuldigen Sie die Sprache‹«, so Scheuer. Er hatte in der vergangenen Woche in Regensburg vor Journalisten erklärt: »Das Schlimmste ist ein fußballspielender, ministrierender Senegalese, der über drei Jahre da ist. Weil den wirst du nie wieder abschieben.« Vertreter von Kirchen und auch aus der CSU hatten Scheuer dafür massiv attackiert. »Wir müssen Obacht geben, dass wir, wenn wir konservative Wähler wollen, nicht die kirchlichen Wähler verprellen«, sagte der CSU-Ehrenvorsitzende Theo Waigel der »Augsburger Allgemeinen«. Der langjährige Landtagsfraktionschef Alois Glück berichtete von in der Flüchtlingshilfe engagierten Katholiken, die nicht mehr wüssten, wem sie bei der nächsten Bayern-Wahl ihre Stimme geben sollten. »Die Gesamtpartei leidet immer wieder unter der Sprache einiger ihrer Akteure«, erklärte Glück. dpa/nd

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