Indien bestätigt Militäroperation auf pakistanischem Boden
Delhi: »Chirurgischen Schlag« gegen Stellungen von Terroristen / Zwei tote Soldaten nach Gefechten
Neu Delhi. Indien hat zum ersten Mal seit 1971 eine geplante Militäraktion auf pakistanischem Boden zugegeben. Das Verteidigungsministerium teilte am Donnerstag mit, man habe in der vorhergehenden Nacht einen »chirurgischen Schlag« gegen Stellungen von Terroristen durchgeführt. »Wir haben Pakistan genug Gelegenheit gegeben, selbst die nötigen Schritte nach der Attacke in Uri einzuleiten«, erklärte der indische Generalleutnant Ranbir Singh. Vor knapp zwei Wochen hatten Terroristen eine indische Militärbasis in der Stadt Uri angegriffen und 18 Soldaten getötet – der schwersten Attacke auf das indische Militär seit 2002. Indien macht das Nachbarland für die Unterstützung der Terroristen verantwortlich.
Das pakistanische Militär meldete, bei einem »mehrstündigen nächtlichen Gefecht« entlang der Grenze in der Kaschmirregion seien zwei Soldaten getötet worden. Von weiteren Opfern wurde bisher nichts bekannt. Pakistans Ministerpräsident Nawaz Sharif verurteilte die »unprovozierte, nackte Aggression der indischen Streitkräfte«. Man solle Pakistans »Verlangen nach guter Nachbarschaft nicht für Schwäche halten«. Die pakistanischen Streitkräfte seien voll in der Lage, das pakistanische Territorium zu verteidigen.
Das Kaschmir-Gebiet wird von Pakistan und Indien gleichermßen beansprucht. Der Konflikt zwischen den beiden Atommächten eskalierte bisher in mehreren Kriegen. dpa/nd
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