Bürgermeister niedergeschlagen
61-Jähriger erhielt Hassbotschaften wegen Engagement für Flüchtlinge
Kiel. In Schleswig-Holstein hat ein Unbekannter einen Gemeinde-Bürgermeister niedergeschlagen, der sich für die Unterbringung von Flüchtlingen eingesetzt hatte. Die Polizei vermutet einen fremdenfeindlichen Hintergrund, schließt andere Motive aber nicht aus. Schleswig-Holsteins Innenminister Stefan Studt (SPD) verurteilte den Angriff vom Donnerstagabend in der Gemeinde Oersdorf. Gemeindevertreter müssten ohne Angst arbeiten können, sagte er bei einem Treffen mit Kommunalpolitikern am Freitag.
Die Polizei ermittele bereits seit Juli, weil der parteilose Politiker Drohbriefe erhalten habe, sagte ein Polizeisprecher in Kiel. Auch am Donnerstag seien zwei Drohbriefe an die Gemeinde und an ihn persönlich eingegangen. Der Bürgermeister war nach Polizeiangaben kurz vor der Sitzung des Bauausschusses noch einmal zu seinem Auto gegangen, um einen Laptop zu holen. Als er sich in seinen Wagen beugte, wurde er von einem Unbekannten angesprochen und kurz darauf mit einem Schlag gegen den Kopf verletzt. dpa/nd
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