Athen: Journalisten demonstrieren gegen Senderschließung
Drei Fernsehkanäle sollen bis Dezember Arbeit einstellen / Jobverlust befürchtet
Athen. Aus Protest gegen die bevorstehende Schließung von vier überregionalen privaten Fernsehsendern haben griechische Journalisten und Techniker am Montag in Athen demonstriert. Mit Transparenten zogen die Mitarbeiter lautstark vor den Regierungssitz in der Hauptstadt, wie griechische Internetportale berichteten. In den meisten Sendern gab es fünf Stunden lang keine Nachrichten.
Die SYRIZA-geführte Regierung in Athen hatte Anfang September nach einer umstrittenen Auktion vier TV-Lizenzen für zehn Jahre an private Unternehmen vergeben. Drei Fernsehsender sollen nun bis Dezember schließen. Hunderte Journalisten und Techniker würden dabei ihre Arbeit verlieren, sagte der größte Journalistenverband ESIEA in Athen.
Die Regierung ist der Ansicht, der griechische TV-Markt sei wegen des Rückgangs der Werbung im Zuge der Finanzkrise nicht in der Lage, alle bisherigen Privatsender zu finanzieren. Regierungschef Alexis Tsipras hat den Besitzern der Privatsender außerdem wiederholt vorgehalten, Teil des etablierten Vetternwirtschaftssystems zu sein. Tsipras versuche ein Mediensystem zu etablieren, das ihm politisch näherstehe, heißt es seitens der Opposition. dpa/nd
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