Rechter Hardliner

Olaf Standke über Nicolas Sarkozys politischen Comeback-Versuch

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Um ihn als Präsidentschaftskandidat zu verhindern, würden klassisch linke Wähler in Frankreich sogar an den Vorwahlen der Konservativen teilnehmen und gegen Nicolas Sarkozy stimmen. Das erlauben die Regularien beim erstmaligen direkten Votum im bürgerlichen Lager. Der frühere Staatschef, der trotz oder gerade wegen laufender Ermittlungsverfahren gegen ihn mit Macht sein Comeback im Immunitätsmodus anstrebt, versucht sich unter dem Deckmantel des Anti-Terrorkampfes vor allem mit Forderungen nach einem schärferen Vorgehen gegen Flüchtlinge zu profilieren. Er würde am liebsten mutmaßliche Islamisten präventiv in einem »französischen Guantanamo« internieren.

Am Donnerstagabend trifft der rechtspopulistische Hardliner beim ersten TV-Duell der konservativen Präsidentschaftsbewerber auf sechs Konkurrenten; doch nur Alain Juppé, einst Premier und Bürgermeister von Bordeaux, scheint eine wirkliche Chance zu haben. Noch schlechter sehen die Alternativen fürs nächste Jahr aus; denn im Augenblick ist niemand links der Mitte zu sehen, der es in eine Stichwahl um das Präsidentenamt schaffen könnte. Amtsinhaber François Hollande wird es angesichts seiner vielen unerfüllten Wahlversprechen nach Lage der Dinge nicht sein. Dafür spricht alles für Marine Le Pen vom rechtsextremen Front National.

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