Total bescheuert

René Heilig fordert baldige seriöse Antworten zum jüngsten Terrorfall

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Ein angeblicher Top-Terrorist hängt sich auf. Unter Aufsicht der Justiz. Na aber so was! Das war nicht zu erwarten, sagen die Verantwortlichen. Wie auch sollten sie annehmen, dass ein Mann, der sich eine Sprengstoffweste bastelt, nicht allzu sehr am irdischen Leben hängt.

Am Dienstag werden sich die entsprechenden Ausschüsse des sächsischen Landtages mit dem Tod von Dschaber al-Bakr befassen. Sicher kommen auch die Ausschüsse im Bundestag - vor allem das Geheimdienstkontrollgremium - nicht umhin, den Fall zu betrachten. Natürlich nur im Geheimen, denn: »Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern.« Zugegeben, das hat der Bundesinnenminister erklärt, als er ein Fußball-Länderspiel absagte. Fast ein Jahr ist seither vergangen und noch immer wissen wir nicht, was da in Hannover los war.

So wie damals reicht es auch jetzt, wenn die Bürger voller Angst zur Kenntnis nehmen, dass da wieder mal ein Flüchtling Böses plante. Wenn die Bürger dann noch aufatmen, weil wir so tüchtige Sicherheitsbehörden haben, wird sich nur noch eine verschwindende Minderheit dem weiteren Abbau von Bürgerrechten widersetzen.

Im aktuellen Fall hätten alle alles richtig gemacht, hieß es gestern mehrfach auf der Pressekonferenz, auf der auch Sachsens Justizminister nur hilfloses Zeug stammelte. Wer angesichts der Gesamtsituation in Sachsen und im gesamten Bundesgebiet so einen Unsinn redet, konterkariert seine Amtsfähigkeit und hält uns allesamt für total bescheuert.

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