Protest gegen OSZE-Treffen in Hamburg

Linksradikale Gruppierung bekennt sich zu Anschlägen auf Messehallen

  • Lesedauer: 2 Min.

Hamburg. Eineinhalb Wochen vor dem OSZE-Gipfel in Hamburg haben Unbekannte einen Brandanschlag auf die Messehallen verübt. Die Polizei sprach am Sonntag von etwa 30 bis 50 überwiegend vermummten Tätern. Sie hatten vor dem Südeingang der Messehallen mehrere Müllcontainer, Reifen und ein Motorrad in Brand gesetzt. In den Messehallen findet am 8. und 9. Dezember das Außenministertreffen der OSZE-Staaten. Im Sommer folgt dann der G20-Gipfel der führenden Industriestaaten. Bei beiden Veranstaltungen werden in Hamburg massive Proteste erwartet.

Eine linksradikale Gruppe bekannte sich am Sonntag auf der Online-Plattform »Indymedia« zu dem Brandanschlag. »Wir haben (...) an dem Austragungsort der OSZE- und G20 Gipfel, der Hamburger Messe im Eingang Süd, mit Reifen und Benzin Feuer gelegt«, hieß es in dem veröffentlichten Schreiben. Unter dem Namen »noOSZE noG20« kündigten die UrheberInnen weitere Aktionen an. »Wir stehen in den Startlöchern. Die Rebell_innen der Subversion werden in Hamburg deutliche Spuren hinterlassen und Zeichen der Zerstörung setzen.« Der Staatsschutz übernahm die weiteren Ermittlungen.

In ihrem Bekennerschreiben bezeichnete die Gruppierung die Messe als ein Symbol des ausufernden Kapitalismus, sowie das OSZE-Treffen als deren Werbung. Der Protest solle sich demnach nicht nur auf die Tage des Treffens und des G20-Gipfels beschränken. Der Staatsschutz übernahm die weiteren Ermittlungen. Die Echtheit des Schreibens wurde zunächst nicht bestätigt, wie das Hamburger Abendblatt vermeldete.

Feuerwehrleute hatten den Brand am Samstagabend nach Angaben eines Sprechers nach rund einer Viertelstunde gelöscht. Als die Einsatzkräfte eintrafen, waren die Brandstifter verschwunden. Sie hätten zuvor auf der Straße Nägel verstreut, sagte der Sprecher. Laut Polizei hatten die Täter auf der Fahrbahn zudem sogenannte Krähenfüße verteilt. Agenturen/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal