Wissen teilen macht alle reicher

Der Weltfriedensdienst kooperiert mit dem COAJ

  • Winona Bak, wfd
  • Lesedauer: 2 Min.

Seit seiner Gründung setzt sich der Rat der Indigenen Organisationen von Jujuy (COAJ) für die rechtliche Anerkennung kollektiver Landrechte ein. Knapp 200 Gemeinden der Provinz Jujuy im Nordwesten Argentiniens erhielten schon Besitztitel für ihr Land.

In den Dörfern herrscht große Armut. Lebensmittel, Gesundheitsversorgung, Strom und Wasser sowie Schulbildung sind für die Bewohner fast unbezahlbar. Deshalb ist die Verbesserung der Lebensbedingungen ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des Rates. Ein besonderes Problem stellt der Zugang Indigener zum staatlichen Gesundheitssystem dar. Pharmazeutisch hergestellte Medizin ist teuer.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass rund 80 Prozent der in sogenannten Entwicklungsländern lebenden Menschen traditionelle Heilmethoden als primäre Quelle der Gesundheitsversorgung nutzen.

Doch etwa 15 000 Heilpflanzenarten sind laut der »Roten Liste gefährdeter Arten« der IUCN (Weltnaturschutzunion) vom Aussterben bedroht.

Gleichzeitig ist das Wissen über die Nutzung lokaler Heilpflanzen in Jujuy gefährdet. Seit Jahrhunderten werden im argentinischen Hochland traditionell Kokablätter angebaut. Die Blätter werden als Genussmittel, als Nahrungsergänzungsmittel und für medizinische Zwecke genutzt. Sie helfen Hunger, Müdigkeit und Kälte zu verdrängen und sind sehr wirksam gegen die Höhenkrankheit, da sie die Sauerstoffaufnahme verbessern.

COAJ macht es sich zur Aufgabe, diese traditionellen Lebensweisen zu erhalten. Das betrifft auch den Umgang mit der Natur. Die Gemeinden reaktivieren Anbauweisen, durch die die einzigartige Pflanzenwelt der Region bewahrt und gewinnbringend genutzt werden kann, zum Beispiel durch die Herstellung traditioneller Medizin. Vom Präparat gegen Kopfschmerz bis zur Linderung von Erkältungen und Infektionskrankheiten. Unterstützt wird diese Arbeit durch eine eigene Hochschule, die Tecnicatura, die traditionelles Wissen mit modernem verbindet.

»Wir glauben, dass wir einige Erfahrungen teilen können, die auch anderen nützlich sind«, sagt Natalia Sarapura, Präsidentin von COAJ.

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