»Den Pass abzugeben, hätte für mich praktische Nachteile.«

Soraya Sala (48) ist Schauspielerin aus der Schweiz

  • Lesedauer: 1 Min.

»Ich habe eine italienische Mutter, einen ägyptischen Vater und bin in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Die Sprachen, Kulturen und die Geschichte dieser drei Länder sind Teile meiner Identität und meiner eigenen Geschichte, sie haben etwas mit Gefühlen und Erinnerungen zu tun. Wenn ich darüber nachdenke, empfinde ich Gefühle wie ›Vertrautheit‹, vielleicht so was wie ›Heimat‹. Diese Gefühle und Erinnerungen sind aber an den Menschen gebunden.

Der Pass hat für mich aber nichts mit diesen Werten zu tun. Er ist für mich tatsächlich nur ein Stück Papier. Müsste ich aber einen abgeben, hätte es für mich praktische Nachteile, da verschiedene Teile meiner Familie in verschiedenen Ländern leben. Und mit einem EU-Pass hat man natürlich geringere Wartezeiten auf Ämtern oder am Flughafen.

Was mich aber wirklich stört, ist diese Politik des Entweder-oder. Für mich ist das Nationalismus. Wir brauchen aber nicht noch mehr Nationalismus in der Welt, sondern mehr Miteinander. Die großen Probleme können wir nur angehen, wenn Menschen, gleich welcher Herkunft, das Gemeinsame sehen und gemeinsam handeln.«

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