Neue Arzneien oft ohne Zusatznutzen
Preisverhandlungen bringen weniger Einsparungen als geplant
Essen. Jedes dritte neu auf den Markt gebrachte Medikament hat einem Kassenbericht zufolge keinen zusätzlichen Nutzen für die Patienten. Ein weiteres Drittel habe nur einen Zusatznutzen für einen Teil der Patienten, der Rest bringe Verbesserungen für alle Betroffenen, berichtete die Funke Mediengruppe (Mittwoch). Ihr liegt ein Bericht der gesetzlichen Krankenkassen vor, die seit fünf Jahren alle neuen Medikamente auf Nutzen und Kosten hin untersuchen müssen.
Ausgewertet wurden die 129 Medikamente, für die Krankenkassen und Pharmahersteller seit 2012 Preisverhandlungen geführt haben. Ein Großteil ist für die Behandlung von Krebs, Infektions- oder Stoffwechselkrankheiten bestimmt. Preisverhandlungen und Nutzenbewertung sind seit 2011 Pflicht.
Insgesamt wurden seitdem durch die Preisverhandlungen rund 2,5 Milliarden Euro eingespart. Damit sei die Reform hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Ursprünglich sollten jedes Jahr zwei Milliarden Euro eingespart werden. epd/nd
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.