Ein goldener Abschluss

Fabian Hambüchen fällt das Karriereende schwer

  • Lesedauer: 2 Min.

Fabian Hambüchen hat aufgehört, die Ehrungen zu zählen, die ihm in den vergangenen Monaten zuteil wurden. Sportler des Jahres von ganz Deutschland und in Hessen, Turner des Jahres, »sogar die goldene Henne habe ich bekommen. Ist ja auch ein in Ostdeutschland beliebter Preis. Umso cooler, jetzt auch den vom ›nd‹ zu bekommen. Vielen Dank dafür«, sagt der Turner. Dabei hatte es lange so ausgesehen, dass seine internationale Turnkarriere ganz anders zu Ende gehen würde. »Das hätte ich mir vor knapp einem Jahr nicht vorstellen können. Wenn ich die Goldmedaille von Rio heute in die Hand nehme, kommt das immer noch nicht ganz an bei mir.«

Der 29-jährige aus Wetzlar hatte nach vielen Jahren Leistungssport seinen Abschied von den großen Turnieren angekündigt, »weil die Schulter schon ziemlich verschlissen war«, sagt er. Ein letzter Angriff auf Olympiagold in Rio sollte noch mal sein. Doch dann verletzte er sich erneut an der Schulter. »Das Thema Olympia war vorbei. Ich dachte nicht, dass wir es hinbekommen, doch es hat gerade noch gereicht.«

Die kurze Vorbereitungszeit wurde unverhofft zum Vorteil. »Ich war völlig frei, hab keinen Druck, sondern nur die pure Freude verspürt, meine vierten Spiele erleben zu dürfen. Und dann lief alles so durch«, beschreibt Hambüchen seine drei perfekten Reckübungen von Rio: eine in der Qualifikation, eine im Teamfinale und dann die letzte zum Einzelsieg an seinem Lieblingsgerät.

Ganz verzichten müssen seine Fans aber noch nicht auf Hambüchen, auch wenn er nun den Fokus aufs Studium legt. In der Bundesliga turnt er weiter, wenn die Schulter endlich ausgeheilt ist. Und bei ein paar Shows will er auftreten. So ganz aufhören mit dem Sport kann er offenbar nicht. »Ich hatte zwei Wochen Urlaub. Als ich zurückkam, war es sehr schwer für mich zu begreifen, dass ich nicht sofort wieder mit dem Training anfangen musste. Wenn man sein ganzes Leben dem Sport untergeordnet hat, ist das ungewohnt.« Ja, das Leben zu genießen, will gelernt sein. oke

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