Beschäftigte stimmen Vertrag zu

Naunhof seit 1994 erstmals wieder mit Tarif

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Naunhof. Die kommunalen Beschäftigten der Stadt Naunhof (Landkreis Leipzig) können darauf hoffen, zukünftig mehr Geld zu bekommen. Nachdem die Gewerkschaft dbb Beamtenbund und die Arbeitgeberseite im Dezember einen Tarifvertrag ausgehandelt hatten, stimmten mehr als 98 Prozent der rund 170 Beschäftigten für die Annahme des Kompromisses, wie die Gewerkschaft am Donnerstag mitteilte. Der Vertrag orientiert sich zu fast 100 Prozent am Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. Eine letzte Hürde bleibt: Auch der Stadtrat muss dem Tarifwerk noch zustimmen. »Würde dies nicht erfolgen, dann wäre die letzte Chance einer friedlichen Beendigung des Tarifkonfliktes leider verspielt«, sagte Willi Russ, Zweiter Vorsitzender des dbb am Donnerstag.

Für die Beschäftigten der Stadt hatte seit 1994 kein Tarifvertrag mehr gegolten, weil die Kommune aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten war. Erst nach Streiks im vergangenen Jahr gab der Stadtrat seine Blockadehaltung auf. Mehrfach hatte er in der Vergangenheit Bürgermeister Volker Zocher (parteilos) die Zustimmung zur Aufnahme von Verhandlungen verweigert.

Mehrfach hatte im vergangenen Jahr eine Mehrheit der Beschäftigten für mehrere Tage die Arbeit niedergelegt, um Druck hinter ihre Forderungen nach einem Tarifvertrag zu bringen. Ein letzter angekündigter Streik wurde Ende September abgesagt, nachdem auch der Stadtrat nach einem dreitägigen Streik Anfang September seine Zustimmung zur Aufnahme von Tarifverhandlungen erteilt hatte. Nun könnte für die Stadt im Südosten Leipzigs mit ihren rund 8600 EinwohnerInnen erstmals nach über 22 Jahren wieder ein Tarifvertrag gelten. dpa/nd

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