Macron nennt Frankreichs Kolonisierung »Barbarei«
Paris. Im französischen Wahlkampf ist die Debatte über die Kolonialgeschichte neu entbrannt. Der als Favorit gehandelte Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron verurteilte die Kolonisierung bei einem Algerien-Besuch als »Barbarei« und forderte eine Entschuldigung seines Landes. Dies stieß auf scharfen Protest im rechten Lager. Die Vorsitzende der Front National, Marine Le Pen, warf Macron vor, ein »Verbrechen« an Frankreich zu begehen. Macron hatte am Mittwochabend einem algerischen Fernsehsender gesagt, die Kolonisierung sei »ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und eine wahre Barbarei«. Frankreich habe zwar die Menschenrechte nach Algerien gebracht, aber vergessen, diese selbst anzuwenden. Das Land müsse deshalb die Bewohner seiner früheren Kolonien um Entschuldigung bitten, forderte der 39-Jährige. Le Pen warf Macron vor, er gehe ins Ausland, um dort seinem eigenen Land Vergehen zu unterstellen. Le Pens Stellvertreter Florian Philippot sagte, Frankreich müsse an seine ruhmreichen Momente erinnern statt sich ständig für seine Vergangenheit zu entschuldigen. AFP/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.