3500 Attacken auf Geflüchtete verübt

Zahl der Angriffe auf Unterkünfte fast so hoch wie im Vorjahr / LINKE: Muss es erst Tote geben, bevor der Staat reagiert?

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Berlin. Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland mehr als 3500 Angriffe auf Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte gegeben. Dabei wurden 560 Menschen verletzt, unter ihnen 43 Kinder, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Sonntag unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Parlamentsanfrage berichteten.

Demnach wurden 2545 Angriffe auf Flüchtlinge außerhalb ihrer Unterkünfte gezählt. Hinzu kamen 988 Angriffe auf Flüchtlingsheime - das waren nur geringfügig weniger als im Vorjahr mit 1031 Angriffen. Zudem wurden 217 Mal Hilfsorganisationen oder freiwillige Asyl-Helfer attackiert.

Die Bundesregierung verurteilte die Gewalt gegen Flüchtlinge demnach »aufs Schärfste«. Dem Bundesinnenministerium zufolge handele es sich um vorläufige Zahlen. Durch Nachmeldungen könnten sie noch nach oben korrigiert werden.

Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, verurteilte die Gewalt gegen Flüchtlinge. »Das sind nahezu zehn Taten am Tag«, erklärte sie laut der Funke-Mediengruppe. »Muss es erst Tote geben, bevor die rechten Gewalttaten als ein zentrales Problem der inneren Sicherheit eingestuft werden und ganz oben auf der Agenda der Innenpolitik stehen?«, erklärte sie. Agenturen/nd

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