Flughäfen in Berlin legen zweistellig zu

  • Tomas Morgenstern
  • Lesedauer: 2 Min.

Unbeeindruckt von den politischen Querelen im Zusammenhang mit der erneuten Verschiebung des Eröffnungstermins des Hauptstadtflughafens BER wächst der Luftverkehrsstandort Berlin kräftig weiter. Im Januar haben die Verkehrszahlen am Flughafen Tegel, der nun noch länger offen gehalten werden muss, um 3,6 Prozent zugelegt, in Schönefeld um 26,5 Prozent. »Der Standort wächst damit weiter zweistellig, um 11,5 Prozent«, heißt es dazu im jüngsten Politikbrief des Geschäftsführers der Flughafengesellschaft (FBB), Karsten Mühlenfeld, am Wochenende.

Der Flughafenchef skizziert darin grob, welche weiteren Schritte am BER zu gehen sind. »Unsere Absicht ist es, den geforderten Terminplan so schnell wie möglich zu liefern«, so Mühlenfeld. Eine Grundlage dafür sei mit Erteilung aller Baugenehmigungen erfüllt. »Weiterhin ausstehend ist die bauliche Fertigstellung des Gebäudes sowie die Teil-Wirk- und Prinzipprüfung im Main Pier Nord. Zudem müssen wir klären, unter welchen Bedingungen wir für den Probebetrieb eine vorzeitige Nutzungsfreigabe erhalten.« Den Baufortschritt, laut Mühlenfeld im letzten Monat »ernüchternd«, sollen Änderungen in der Baustellenorganisation unterstützen.

Nach Absage der BER-Eröffnung für 2017 hatte sich im Februar der Flughafenaufsichtsrat neu konstituiert. Die durch Mühlenfeld in der letzten Woche verfügte Entlassung von Technikchef Jörg Marks, die offenbar auch im Aufsichtsrat heftig umstritten ist, hat den Flughafenchef ins Kreuzfeuer der Kritik gebracht. Selbst der Aufsichtsratsvorsitzende, der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD), gerät dabei zunehmend unter politischen Druck.

Über die Zukunft des Flughafenchefs könnte nun eine Sondersitzung des Aufsichtsrats entscheiden, der voraussichtlich an diesem Mittwochabend zusammentreten wird.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.