Der Arbeitsmarkt steht still

Noch immer sind über vier Millionen Erwerbsfähige auf Arbeitslosgengeld II angewiesen

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Nürnberg. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Februar auf 2,762 Millionen gesunken. Das waren 15.000 weniger als im Januar, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosigkeit ging damit stärker zurück als im Schnitt der vergangenen drei Jahre und erreichte den niedrigsten Wert in einem Februar seit 1991. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der Jobsucher um 149.000 zurück. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,3 Prozent.

»Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist weiter positiv«, sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Die Zahl der Arbeitslosen habe sich verringert, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung liege deutlich über dem Vorjahreswert, und auch die Nachfrage der Betriebe nach neuen Beschäftigten bleibe auf hohem Niveau.

Die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind im Vergleich zum Vorjahr weiter gewachsen. Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Januar um 59.000 auf 43,59 Millionen.

Die Zahl der Beschäftigten mit einem regulären Job nahm nach Hochrechnung der BA von November auf Dezember saisonbereinigt um 82.000 zu. Damit waren im Dezember 31,88 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt - 735.000 mehr als ein Jahr zuvor. Und die Nachfrage nach Arbeitskräften sei nach wie vor hoch: Im Februar waren 675.000 offene Stellen bei der BA gemeldet, 61.000 mehr als vor einem Jahr.

Jedoch ist die Lage nicht ganz so positiv, wie diese Zahlen suggerieren könnten. Denn neben den gezählten Arbeitslosen gibt es weitere rund 1,6 Millionen Erwerbsfähige, die nicht von ihrer Arbeit leben können. Denn die Zahl der erwerbsfähigen, die im Februar auf ALG2-Leistungen angewiesen waren, belief sich auf 4,3 Millionen Menschen. Zudem werden etwa Menschen, die eine Weiterbildung machen, nicht als arbeitslos erfasst. So spricht die BA auch von einer Unterbeschäftigung, die zuletzt bei über 3,7 Millionen Menschen lag. Auch die »Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne« lag laut der Nürnberger Behörde vergangenen Monat bei über 3,1 Millionen. dpa/nd

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