Allianz wirbt für arbeitsfreien Sonntag in Europa
Brüssel. Kirchen, Gewerkschaften und Sozialverbände rufen für Freitag zum Europäischen Tag für den arbeitsfreien Sonntag auf. Ein freier Sonntag diene der Gesundheit, der Sicherheit und der Würde der Arbeitnehmer sowie dem Familienleben und dem sozialen Zusammenhalt, erklärte die Europäische Sonntagsallianz. Die Idee, jährlich am 3. März die Forderung nach dem Schutz des Sonntag zu erneuern, führt die Allianz auf ein entsprechendes Erdikt römischen Kaiser Konstantin vom 3. März 321 nach Christus zurück.
Die Europäische Sonntagsallianz ist ein Netzwerk von nationalen Sonntagsallianzen, Gewerkschaften, Organisationen der Zivilgesellschaft und der Kirchen. Das Bündnis verficht nicht nur einen arbeitsfreien Sonntag, sondern setzt sich auch generell für beschäftigtenfreundliche Arbeitszeitregelungen ein.
In der Europäischen Union ist der Sonntag nicht als Ruhetag festgelegt. Zwar schreibt die EU-Arbeitszeitrichtlinie eine wöchentliche Ruhezeit vor, lässt den Zeitpunkt dafür aber offen. 2010 sei eine Überarbeitung des Gesetzes angestoßen, aber dann nicht weiter verfolgt worden, sagte die Sozialexpertin und SPD-Europaabgeordnete Jutta Steinruck. In Deutschland werde allerdings eine neue Arbeitszeitregelung vorbereitet, um den Bedürfnissen der Arbeitnehmer in der modernen Arbeitswelt gerechter zu werden, sagte Steinruck. Nach Ansicht der EU-Kommission betrifft die Frage der Sonntagsarbeit unter anderem soziale und religiöse Aspekte, für die die EU nicht zuständig ist. Daher seien die einzelnen Mitgliedstaaten dafür verantwortlich. epd/nd
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