Erbarmungslos

Olaf Standke zu weiter steigenden globalen Rüstungsausgaben

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Schaut man sich die statistische Kurve der weltweiten Militärausgaben der vergangenen drei Jahrzehnte an, lässt sich auch ablesen, warum es nach Ende des Kalten Kriegs angesichts der schrumpfenden Etats so große Hoffnungen auf eine Friedensdividende gab. Sie wurden bitter enttäuscht. Schon Ende der 1990er Jahre wuchsen die Budgets für Krieg und Rüstung erneut signifikant an. Inzwischen ist das Level aus den Zeiten des Ost-West-Konflikts längst wieder erreicht. Auch im Vorjahr stiegen die globalen Ausgaben und erreichten nach Analysen von Friedensforschern sage und schreibe 1,686 Billionen Dollar, etwa 1,57 Billionen Euro, für die allen voran die USA, China, Russland und Saudi-Arabien verantwortlich zeichnen. Die Welt steckt wieder in einem erbarmungslosen Wettrüsten, das der neue US-Präsident Donald Trump mit seinem ersten Haushaltsentwurf und ultimativen Aufrüstungsforderungen an die NATO-Verbündeten noch weiter verschärfen will. Erbarmungslos ist das vor allem, weil inzwischen zweieinhalb Milliarden Menschen in sicherheitspolitisch besonders gefährlichen Ländern leben und unter Gewalt, Vertreibung, Armut und Hunger leiden. Dabei, so Entwicklungsexperten, dürften schon weniger als zehn Prozent dieser gewaltigen Billionen-Summe reichen, um die größte Not vom Erdball zu verbannen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal