La décision

Proteste und TV-Streit vor der Stichwahl

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Nur noch wenige Tage bis zur entscheidenden Stichwahl um das Präsidentenamt - und ganz Europa schaut auf das politische Geschehen in Frankreich. Dort bekam es die rechtsextreme Kandidatin Marine Le Pen am Donnerstag bei einem Wahlkampfauftritt in Dol-de-Bretagne mit lautstarkem Protest zu tun: Unter Rufen wie »Raus mit Faschos« und »Sie haben hier nichts verloren, Madame« flogen Eier in Richtung der Rechtsextremen.

Le Pen hatte sich am Mittwochabend ein hitziges TV-Duell mit Emmanuel Macron geliefert - das für den liberalen Kandidaten ausging. Der lag laut den jüngsten Umfragen mit rund 60 Prozent zwar klar vorn, aber nicht nur der Schriftsteller Laurent Binet fürchtet, »dass noch alles möglich ist und Marine Le Pen gewinnen kann, nicht zuletzt wegen der Nichtwähler«.

Den Schlagabtausch, bei dem die Moderatoren vor lauter Anfeindungen und Beschimpfungen kaum zum Fragen kamen, stieß allerdings auf ein geringeres Interesse als die im französischen Wahlkampf sonst so wichtigen Stichwahl-Gesprächsrunden. »Lügen«, »Unsinn«, »lächerliche Formeln« warf Macron der Rechtsextremen vor, die nannte den Liberalen einen »Kandidat des Krieges aller gegen alle« und eine Marionette von Angela Merkel. Macron überzeugte laut Umfrage bei dem Duell auch die Mehrheit der Anhänger von ausgeschiedenen Präsidentschaftskandidaten wie Jean-Luc Mélenchon und François Fillon. Und dies, obwohl Macron erklärte, keine Zugeständnisse an diese zu machen.

SPD-Chef Martin Schulz kritisierte Le Pen und sagte, sie sei »bekannt für Rücksichtslosigkeit, Zynismus und antideutsche Töne«. Ex-US-Präsident Barack Obama warb derweil dafür, Macron in der Stichwahl zu unterstützen. nd Seiten 2, 3, 4 und 10

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