Kämpferin für Mensch und Tier

Personalie

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 2 Min.

Einen Hund hat sie keinen, dafür fehle ihr die Zeit. Diana Plange wird am 12. Juni Berlins erste hauptamtliche Tierschutzbeauftragte. Früher hatte sie Hunde, Pferde, eine Kuh, Schweine und Katzen, also alles, was Tierarztfamilien in einer Landpraxis so haben. Die Amtstierärztin von Spandau arbeitet aber in der Hauptstadt, wo sie sich um das Verständnis von Menschen und Tieren kümmert.

In einem Interview stellte die »Berliner Zeitung« die 61-Jährige einst als »engagierteste Amtstierärztin« Berlins vor, deren Arbeit selbst bei radikalen Tierschutzorganisationen wie Peta gewürdigt wurde. Lob von der einen Seite heißt beim hitzigen Thema Tierschutz auch immer: heftiger Widerspruch von der anderen. In ihrem Fall: Drohungen und Gewalt. »Eine Frau hat mir die Nase gebrochen, meine Kamera wurde mir von einem Zirkusmitarbeiter aus der Hand geschlagen und so weiter. Mir wurde auch gedroht: ›Ich weiß, wo du wohnst‹«, sagte sie in dem Interview.

Plange hat in Hannover Veterinärmedizin studiert. Bis zu ihrem Wechsel ins öffentliche Veterinärwesen 2001 war sie als praktische Tierärztin selbstständig. Seit 2005 arbeitet sie im Veterinäramt Spandau. Zu den Themen Tierschutz und Tierschutzethik ist sie zur Weiterbildung ermächtigt.

Ihre Benennung ist ein Schritt des Plans der Grünen, Berlin zum Vorreiter in Sachen Tierwohl und Artenschutz machen. Dafür hatte die Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus einen Maßnahmenplan vorgestellt. Dass der nötig ist, liegt auch daran, dass Berlin in Deutschland Vorreiter bei Tierversuchen ist. Neben der Einrichtung der Stelle einer hauptamtlichen Tierschutzbeauftragten will der rot-rot-grüne Senat Alternativmethoden zu Tierversuchen in der Forschung und bei innovativen Start-ups stärker fördern.

Für Plange wird mit der neuen Aufgabe wohl auch keine Zeit für einen Hund bleiben. Den will sie sich zulegen, wenn sie in Rente geht. Bis dahin kämpft sie weiter für die Rechte von Tieren.

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