Ökorichtlinie kommt nicht voran
Agrarminister fordert simple Regeln für Bioanbau
Luxemburg. Bundesagrarminister Christian Schmidt hat einfache und übersichtliche EU-Regeln für Bioprodukte angemahnt. Der bisher debattierte Entwurf für eine EU-Ökoverordnung steht demnach womöglich kurz vor dem Scheitern. »Wenn wir in den nächsten Wochen nicht zu einem Ergebnis kommen sollten, dann muss ein neuer Anlauf gestartet werden«, sagte der CSU-Politiker am Montag vor einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Luxemburg.
Es geht um eine Verordnung mit Regeln zu Anbau und Kennzeichnung von Produkten aus ökologischer Landwirtschaft. Die EU-Kommission hatte Anfang 2014 einen Entwurf vorgelegt. Ziel war unter anderem, mit übersichtlichen Biosiegeln Verbraucher die Auswahl zu erleichtern und Betrug zu unterbinden. Seit Oktober 2015 ringen Kommission, Mitgliedsländer und EU-Parlament um die Details - bisher vergeblich.
Schmidt zeigte sich unzufrieden. Die Verordnung dürfe nicht zu kompliziert sein und nicht 2500 Seiten stark, so der Minister. Man brauche einen praktikablen und nachvollziehbaren Weg, der Vertrauen bei Produzenten und Verbrauchern sichere. Nun soll Malta als EU-Ratsvorsitz sagen, wie es weitergeht.
Außerdem beraten die Minister über die Lage an den Agrarmärkten. Beobachter melden höhere Preise etwa für Rind- und Schweinefleisch sowie Milch. Der späte Frost hat zudem das Angebot an Obst und Gemüse verknappt, was ebenfalls die Preise stützt. Was die Bauern freut, hat für Verbraucher eine Kehrseite: Sie müssen tiefer in die Tasche greifen. dpa/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.