Bauern entzünden Mahnfeuer
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es immer mehr Wölfe
Steesow. Mit einem Mahnfeuer haben Bauern am Mittwoch auf die zunehmende Zahl von Wolfsattacken auf Weidetiere aufmerksam gemacht. Sie trafen sich dazu mit Tierhaltern aus Brandenburg in einem der am häufigsten von Wolfsangriffen betroffenen Regionen in Steesow im Kreis Ludwigslust-Parchim. Der Vizepräsident des Bauernverbandes MV, Manfred Leberecht, stellte vor etwa 150 Bauern ein Positionspapier der Weidetierhalter vor. Darin heißt es, der nationale und internationale Schutzstatus des Wolfes werde nicht in Frage gestellt. Jedoch dürfe die Präsenz des Wolfes nicht über das Sicherheitsbedürfnis von Mensch und Nutztieren gestellt werden. »Eine nachhaltige Akzeptanz des Wolfes kann nur durch eine stärkere Berücksichtigung der Interessen aller erreicht werden.«
Weidetiere seien in der offenen Landschaft kaum wolfssicher zu schützen. Weiden als wertvolle Bestandteile der Kulturlandschaft seien nur zukunftsfähig, wenn Tiere wie Rinder und Schafe dort gehalten werden können, heißt es. Die Unterzeichner fordern unter anderem eine Überarbeitung des Managementplanes und der Förderrichtlinie Wolf, finanziell abgesicherte und praxisnahe Schutzmaßnahmen und einen angemessenen Schadensausgleich.
Das Agrar- und Umweltministerium in Schwerin sagte den Bauern Unterstützung zu. Zum Umgang mit der wachsenden Zahl an Wölfen in mehreren Bundesländern forderte Staatssekretär Jürgen Buchwald jedoch »bundesweit abgestimmte Lösungen«. So sollte eine Populationsgröße definiert werden. Die Landschaft im Nordosten Deutschlands sei für Wölfe ein nahezu idealer Lebensraum. Daher müssten Maßnahmen festgelegt werden, um verschiedene Interessen in der Kulturlandschaft unter einen Hut zu bringen. Er bat Tierhalter darum, nicht generell Stimmung gegen den Wolf zu machen. »Die Gefahr für den Menschen ist erwiesenermaßen gering. Über Jahrzehnte sind keine Fälle aus Europa bekannt geworden, in denen ein Mensch von einem Wolf angegriffen wurde.« dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.