Orban verteidigt Anti-Soros-Kampagne

  • Lesedauer: 1 Min.

Budapest. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat in der Kampagne seiner Regierung gegen den US-Mäzen George Soros Antisemitismus-Vorwürfe zurückgewiesen. Soros sei für die massenhafte »illegale Migration« aus dem Nahen Osten verantwortlich und gefährde damit die Sicherheit Ungarns. Jeder, der dies tue - »ungeachtet seiner Herkunft, Religionszugehörigkeit oder seines Vermögens« - habe mit politischen und rechtlichen Gegenmaßnahmen Budapests zu rechnen, schrieb Orban an den Präsidenten des Verbandes Jüdischer Gemeinden in Ungarn, Andras Heisler. »Der Milliardenspekulant George Soros« habe »unzählige Male klargemacht«, dass er Millionen Migranten in Europa »ansiedeln«? wolle. Kurz nach Orbans Stellungnahme schloss sich die israelische Botschaft in Ungarn der Kritik der jüdischen Gemeinden an. Die Kampagne gegen Soros »ruft nicht nur traurige Erinnerungen wach, sondern schürt auch Hass und Angst«, schrieb Botschafter Yossi Amrani bei Facebook. Seit Tagen prangen in ganz Ungarn große Plakate der Regierung, die einen lächelnden Soros darstellen, mit dem Text: »Lassen wir nicht zu, dass Soros als Letzter lacht«. Unter demselben Slogan laufen auch Werbespots im staatlichen Fernsehen und Rundfunk. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal