Chancen für Bildung in JVA wenig genutzt
Sachsen: Nur ein Viertel der Häftlinge qualifiziert sich
Dresden. Nur gut ein Viertel der verurteilten Straftäter in sächsischen Gefängnissen nutzen die Chancen zur Ausbildung oder Qualifikation hinter Gittern. Im Juni waren nach Angaben des Justizministeriums 782 von insgesamt 2919 Gefangenen in schulischer oder beruflicher Ausbildung. Dabei schafften 80 von 98 Häftlingen den Schulabschluss - vier weniger als im Jahr zuvor. Die Absolventenquote sank von 87,5 auf 81,6 Prozent. Unterrichtet und ausgebildet wurde vor allem in den Gefängnissen in Bautzen sowie Zeithain und im Jugendstrafvollzug Regis-Breitingen.
Dabei nimmt die Zahl der Häftlinge ohne Schul- und Berufsabschluss oder Job zu. »Die vergangenen Jahre zeigen, dass die meisten jungen Menschen bei Antritt ihrer Haftstrafe einen immer geringeren Bildungsstand mitbringen«, sagt Justizminister Sebastian Gemkow (CDU). Nach einer Erhebung des Kriminologischen Dienstes zwischen 2011 und 2015 im Jugendstrafvollzug hatte nicht mal jeder Dritte bei Haftantritt einen Schulabschluss, nur vier Prozent hatten einen Beruf. 85 Prozent waren bei Haftantritt arbeitslos. Sachsens Justiz sieht den Erwerb von Schul- und Berufsabschlüssen als sehr wichtig an für die Resozialisierung. dpa/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.